Podlove Publisher-Plugin für WordPress (11): Das Soundbite-Modul

Seit Publisher-Version 3.6 hat ein neues Modul Einzug in den Publisher gehalten: Das Soundbite-Modul liefert einen Bestandteil der Podcasting 2.0-Initiative. Damit ist es möglich, für jede Episode eine Stelle zu benennen, die exemplarisch für diese Episode steht. Diese Stelle kann zum Beispiel dazu genutzt werden, um in Social Media für die Episode zu werben. In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du das Modul für Dich nutzen kannst. Ich gehe davon aus, dass Du bereits weißt, wie der Podlove Publisher und WordPress gemeinsam funktionieren und wie man Podcastepisoden mit dem Podlove Publisher veröffentlicht.

Grundsätzliches

Um Soundbites für Deine Podcast-Episoden nutzen zu können, musst Du das Modul zunächst unter Podlove|Module aktivieren.

Wenn Du nun eine neue Episode anlegst, wirst Du bemerken, dass einige neue Felder aufgetaucht sind. Du findest sie standardmäßig unterhalb der Bedienelemente für Auphonic und oberhalb der Asset-Verifikation. Die Bedienung ist einigermaßen simpel: Für die Episode, die Du gerade offen hast, trägst Du die Start- und Endzeit des Abschnitts ein, den Du zum Soundbite erklären möchtest. Sobald Du die Episode speicherst, erscheint diese Angabe in Deinem Podcastfeed und kann von Apps ausgewertet werden.

Anwendungsbeispiel Headliner

Headliner ist ein Dienst, der es Dir ermöglicht, Audiogramme von Deinen Podcast-Episoden zu erstellen und damit in Social Media für Deine Episode zu werben. Das ist einigermaßen praktisch, aber es erfordert auch einige Zeit, bis man das manuell erledigt hat. Mit dem Soundbite-Modul kannst Du diesen Schritt künftig automatisieren. Dazu brauchst Du einen Account bei Headliner, für meine Zwecke hat bisher der kostenlose Account ausgereicht. Die kostenpflichtige Variante bietet noch mehr Designs und die Möglichkeit, mehr als eine Automation zu Deinem Account hinzuzufügen. Ich persönlich brauche nicht mehr als eine und falls doch würde ich vermutlich einen weiteren Account anlegen.

Um die Automatik für Deine Audiogramme einzurichten, gehst Du in Headliner zunächst auf „Connect Podcast“:

Danach gibt es zwei Möglichkeiten, wie Du Deinen Podcast finden kannst. Du kannst entweder den Namen des Podcasts in das Suchfeld eingeben oder direkt den Link zum RSS-Feed. Das ist die Methode für die ich mich hier entschieden habe:

Dein Podcast erscheint in einer Liste sobald er gefunden wurde, im Fall des RSS-Feeds sollte es dort nur einen Eintrag geben. 🙂 Im nächsten Schritt wirst Du aufgefordert, eine Automation für diesen Podcast anzulegen:

Im nächsten Schritt musst Du die Sprache des Podcasts festlegen, bevor Du Headliner sagen kannst, wie lang das Audiogramm später sein soll:

Das Soundbite-Modul ist explizit dazu gedacht, einen Ausschnitt aus der jeweils neuesten Episode auf Social Media zu bewerben. Insofern ist es sinnvoll, hier „Short Videos“ auszuwählen. Im nächsten Schritt sagst Du Headliner, an welcher Stelle die App das Soundbite findet:

Wenn Du Dich für das Soundbite-Tag als Auswahlkriterium entscheidest, wird das untere Feld ausgegraut, weil Du mit dem Soundbite auch gleich eine Länge an Headliner übergibst. Wähle nun das Seitenverhältnis für Dein Video aus:

Für welches Seitenverhältnis Du Dich entscheidest, hängt davon ab, auf welchem sozialen Netzwerk Du für Deine Episoden werben möchtest. Im nächsten Schritt wählst Du das Design für Dein Audiogramm aus:

Im nächsten Fenster siehst Du eine Beispiel-Animation und kannst so einschätzen, ob Dir das Design gefällt und ob es für Deine Zwecke funktioniert. Gleichzeitig kannst Du noch weitere Elemente hinzufügen, bevor Du Dich auf ein Design festlegst. Von nun an erhälst Du wenige Minuten nach Veröffentlichung Deiner Episode eine Mail mit einem Link zu Deinem Video, dass Du in Social Media teilen kannst.

Fallstrick

Sowohl das Soundbite-Modul als auch die Automation von Headliner sind vergleichsweise leicht bedienbar. Trotzdem gibt es eine Falle, in die man leicht tappen kann:

Wenn Du die Zeiten für Start und Ende im Soundbite-Modul einträgst, achte darauf ob Du das Intro automatisch von Auphonic hinzufügen lässt. Bei meinen ersten Tests habe ich mir die Zeiten in meinem Schnittprogramm herausgesucht, das Audiogramm startete aber 30 Sekunden zu früh. Das lag daran, dass ich in der zwar geschnittenen, aber doch noch nicht fertigen Version nach den Zeiten gesucht habe. Den Zeitversatz, der durch das Intro entsteht, musst Du mit einkalkulieren, um ein optimales Ergebnis zu bekommen.

Offene Punkte

Derzeit erscheint Headliner der einzige sinnvolle Anwendungszweck für Soundbites zu sein. Es gibt zwar Apps, die das Soundbite-Tag auswerten, nämlich unter anderem den Podcatcher Podverse. In dessen Verzeichnis tauchen sowohl Clips auf, die Nutzerinnen geteilt haben, als auch von Produzentinnen festgelegte Soundbites. Allerdings erwartet Podverse, dass sich der Titel des Soundbites von dem der Episode unterscheidet. Das ist derzeit bei Podlove noch nicht vorgesehen. Es gibt dazu ein Issue bei Github, das eine Lösung in Aussicht stellt. An der Umsetzung wird bereits gearbeitet.

Update: Das ist inzwischen mit Podlove möglich.

Fazit

Das Soundbite-Modul liefert eine schicke Möglichkeit, um für eine neue Episode zu werben. Gerade Audio hat es in Social Media schwer, denn Videos sind einfach attraktiver. Zusammen mit der Headliner-Automation kann man ohne großen Aufwand ein kleines Teaser-Video erstellen und bei Twitter oder Instagram, wie ich finde, effektiver für die neueste Episode werben.

Die Bemühungen um neue Tags im RSS-Feed der Podcasts stehen aber noch ganz am Anfang, insofern ist der weitere Nutzen für die Auffindbarkeit heute noch diskussionswürdig. Ob Du Dir den zusätzlichen Aufwand, eine passende Stelle zu identifizieren und deren Start- und Endzeit in der Episode zu hinterlegen, wirklich machen möchtest, musst Du selbst entscheiden. Ich werde dieses Feature für zumindest einige meiner Produktionen weiter nutzen.

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