Podlove Publisher Plugin für WordPress (9): Shows

In diesem Artikel soll es um das „Shows“-Modul gehen, das in der Szene auch „das Holgi-Feature“ genannt wird. Es ermöglicht mehrere ähnliche Podcasts unter einem Label zu veröffentlichen. Holger Klein macht genau das bei WRINT. Du aktivierst das Modul unter Podlove|Module mit einem Haken und final indem Du auf der Module-Seite ganz unten auf „Speichern“ klickst. Nun erscheint ein neuer Menüpunkt in Deinem Podlove-Menü.

Shows einrichten

Ein Klick bringt Dich auf die Übersichtsseite für Shows. Viel gibt es da mutmaßlich noch nicht zu sehen, also klickst Du auf „Hinzufügen“ und landest auf dieser Seite:

Die Formularfelder sind alle selbsterklärend. Fülle die Felder für jede Deiner geplanten Shows aus. Du solltest für jede Show ein eigenes Logo haben, das den Anforderungen von Apple Podcasts genügt, also mindestens 1.400 x 1.400 Pixel groß ist. (Empfohlen werden inzwischen 3.000 x 3.000 Pixel!)

Shows befüllen

In Deiner Episodenansicht taucht nun ebenfalls ein weiterer Punkt auf, denn von nun an solltest Du jede Episode einer Show zuordnen. Damit der ganze Bums Sinn ergibt, halte ich es für schlau, das auch für alle bestehenden Episoden zu tun. Das sieht in meinem Fall so aus:

Was dann passiert

Jede Show hat ihren eigenen Podcastfeed. Wer den Feed von „Wie klingt Dein Tag?“ abonniert, bekommt nur die Episoden, die dieser Show zugeordnet sind. Gleichzeitig bleibt aber der bekannte Feed bestehen; darin erscheinen alle Episoden aller Shows. In meinem Fall gibt es also die Feeds

Ich verlinke hier bewusst nur den Hauptfeed von Jörn Schaars feinem Podcast, weil „Wie klingt Dein Tag?“ absehbar nicht fortgeführt werden wird und ich das Shows-Modul ohnehin nur für diesen Artikel eingeschaltet habe. Die beiden Feeds, die hier nicht verlinkt sind, existieren also nicht, sie dienen hier nur der Illustration.

Fallstricke

Ich sehe einige Fallstricke in diesem Feature von Podlove, die Du kennen solltest, bevor Du es einsetzt. Du kannst die Episoden jeder Show bei null beginnend durchnummerieren. Das ist einerseits gut, denn es sind ja unterschiedliche Shows, andererseits aber auch eher so mittel, weil Du Dir damit einige Probleme einhandeln kannst.

Die Episodennummern sind eine Erfindung von Apple Podcasts und die legen Wert auf Konsistenz. Heißt konkret: In einem Feed darf es keine doppelten Episodennummern geben. Wenn Du also drei Shows hast, deren Episodennummern alle bei Null beginnen, dann solltest Du auf keinen Fall den Sammelfeed bei Apple Podcasts anmelden, um Probleme zu vermeiden.

Ein weiteres „Problem“ von dem Du wissen solltest: Es gibt kein neues „Mnemonic“ für Deine Shows. Wir erinnern uns: „Mnemonic“ haben wir ganz zu Anfang in den Podcasteinstellungen festgelegt, es ist die Abkürzung Deines Podcasts, in meinem Fall also „JSFP“ für „Jörn Schaars feinen Podcast“. Aus dem Mnemonic und der Episodennummer bildet Podlove eine Art Kennzeichen für Deine Episode, die standardmäßig dem Titel vorangestellt wird. Im Hauptfeed von Jörn Schaars feinem Podcast werden bekanntlich die Episoden beider Shows gesammelt und das sieht in meinem Podcatcher so aus:

Du siehst: Zwischen JSFP Episode 156 und 157 ist die 21. Episode von „Wie klingt Dein Tag?“ erschienen. Mein innerer Monk empfindet diese Situation als problematisch.

Für wen Shows geeignet sind – und für wen nicht

Das Shows-Modul wurde im Wesentlichen auf Drängen von Holger Klein entwickelt, der für seine unterschiedlichen WRINT-Shows eigene Feeds anbieten wollte. Insofern ist die Funktionsweise des Moduls gefühlt stark auf seinen Anwendungsfall zugeschnitten, vor allem was das Mnemonic-Problem angeht. Holgi unterhält sich mal mit Tobi Bayer, mal redet er über Geschichte, über’s kochen, Fotografie usw. usf. Jede Episode behandelt ein völlig unterschiedliches Thema, erreicht also eine andere Zielgruppe, und hat doch immer den gleichen Anstrich, dass sie eben eine Holger-Klein-Produktion ist. Das Intro ist immer gleich, Holgis Gesprächsführung und das Setting sind sehr ähnlich; also erscheint es sinnvoll für diese unterschiedlichen Rubriken im WRINT-Universum eigene Feeds anzubieten, denn man kann davon ausgehen, dass es Leute gibt, die sich nicht so stark für Fotografie interessieren, wie zum Beispiel für’s Kochen oder Geschichte.

Holgi nummeriert alle seine Episoden konsequent durch unabhängig davon in welchen Shows sie erscheinen. Das führt dazu, dass in den Feeds der einzelnen Shows mitunter große Sprünge zwischen den Episodennummern sind, der Sammelfeed aber in sich konsistent ist. Das mag Apple Podcast gern.

Wenn Du das Modul für Deinen Podcast einsetzen möchtest, rate ich dringend dazu gleich von Anfang an so zu verfahren wie Holgi es tut und die Episodennummerierung konsistent und konsequent fortzuführen. Das später in den Griff bekommen zu wollen, fühlt sich sehr nach Strafarbeit an und birgt das Potential, Deine Hörerinnen zu verwirren.

Im Fall von Jörn Schaars feinem Podcast und „Wie klingt Dein Tag?“ funktioniert das Shows-Modul nur sehr bedingt. Die Episoden sind in sich so unterschiedlich, dass hier ein eigener Feed sinnvoller erscheint. Nachdem „Wie klingt Dein Tag?“ absehbar nicht fortgesetzt werden wird, werde ich mich in diesem konkreten Fall aber nicht um eine Alternative bemühen.

Alternativen

Mit etwas weniger Aufwand, aber auch weniger Detailtiefe, kannst Du ein ähnliches Ergebnis mit Kategorien erzielen. WordPress erzeugt automatisch einen RSS-Feed für jede Kategorie, die Du mit Inhalten befüllst. Details findest Du zum Beispiel auf perun.net. Der Nachteil dabei ist, dass Du kein eigenes Logo für den Feed hast, aber das könntest Du über die Episodenbilder lösen.

Wenn die Unterschiede in den einzelnen Shows so groß sind, dass das Shows-Modul absehbar nicht ausreicht, ist es sinnvoller eine eigene WordPress-Instanz für die neue Show zu haben. Dazu kannst Du Dir einfach ein weiteres WordPress auf Deinem Server installieren, Podlove einrichten und los geht die wilde Fahrt.

Das könntest Du auch mit einem so genannten „WordPress-Netzwerk“ machen, bei dem eine WordPress-Installation mehrere voneinander unabhängige Websites ausspielt. Ein Netzwerk verringert gegenüber mehreren Installationen den Wartungsaufwand, weil Du nicht für jedes Update eines Plugins mehrere WordPressen öffnen musst, soll aber im Ergebnis einigermaßen frickelig sein. Ich habe mich da bisher noch nicht herangetraut, will das aber grundsätzlich mal testen. Sobald ich dazu mehr weiß, schreibe ich das hier auf.

Weitere Lektionen:

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert