Ein Mikrofon mit Popschutz ragt von rechts ins Bild, im Hintergrund ist unscharf ein Notebook mit geöffnetem Schnittprogramm zu sehen.

Podcastempfehlung: Minutenweise Matrix

Die erste Podcastempfehlung in Jörn Schaars feinem Podcastblog ist ein echtes Mammutprojekt. Das Konzept von Minutenweise Matrix sieht so aus: Die Teilnehmer einer Folge gucken genau eine Minute des Films „Matrix“ und besprechen die sehr eingehend. Das kann dann schon einmal eine Stunde dauern, je nach dem wie viel in dieser speziellen Minute passiert, wie redselig die Gäste sind und wie weit das Team abschweift. Von der allerersten Minute bis zur letzten Abspannminute lassen die drei Macher nichts aus. Wobei sie sich für den Abspann etwas Besonderes überlegt haben: Da sprechen sie mit Experten über Filmanalysen, Musik, das Filmemachen an sich und sie ziehen ein sehr gründliches Feedback.

Produktion

Arne Ruddat, Bastian Wölfle und Alexander Waschkau haben 136 Folgen von „Minutenweise Matrix“ produziert und werktäglich veröffentlicht. Mit dabei waren in vielen Episoden Gäste aus der Podcastszene, aus dem Freundeskreis der Macher und aus der Filmbranche. Meine persönlichen Highlights waren Sara Burrini, Tommy Krappweis und „Kadda“ Rönicke. Die Gäste haben neue Sichtweisen reingebracht und die Runde mit teils persönlichen Geschichten, auf den ersten Blick absurd wirkenden Zusammenhängen (Unvergessen: Sara Burrinis Kung Fu-Porno-Parallele) und eigenen Erfahrungen aus dem Filmgeschäft aufgelockert.

Reinhören:

Hier mal eine meiner Lieblingsfolgen:

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Weshalb das Projekt so empfehlenswert ist

„Minutenweise Matrix“ ringt mir großen Respekt ab. Nicht nur haben die Macher um Arne Ruddat es geschafft, 136 Episoden lang beste Unterhaltung und durchgängig gute Audioqualität zu bieten. Sie haben das auch werktäglich geschafft und das ist bei Episodenlängen von bis zu einer Stunde eine beeindruckende Leistung. In Episode 136 beschreiben die drei an manchen Stellen, wie groß dabei auch der logistische Aufwand war: Manche Gäste hatten nur ein enges Zeitfenster, aber sehr konkrete Vorstellungen davon, welche Minuten des Films sie besprechen wollen. Um diese Anforderungen herum musste sich der ganze Produktionsplan drehen, was laut den Machern dazu führte, dass die Folgen nicht mehr chronologisch aufgezeichnet werden konnten.

Was ich von dem Podcast gelernt habe

Sollte ich jemals auf die Idee kommen, ein ähnliches Projekt anzugehen, gibt es für mich ein zwei wichtige Lektionen daraus: 1. Ich hätte ein größeres Team. Ich würde mindestens noch zwei Leute dazu nehmen, die sich abwechselnd um den Schnitt kümmern, denn das kann sehr schnell sehr anstrengend werden. Das erhöht natürlich den kommunikativen Aufwand, schafft aber mehr Freizeit und damit auch Konzentration beim Einzelnen und ermöglicht es, dass Stellen an denen jemand „Das schneiden wir raus“ dann auch wirklich rausgeschnitten werden. Wenn der Schnitt ausschließlich an einer Person hängt, die auch noch aktiv in das Projekt eingebunden ist, ist die Belastung sehr hoch. 2. Ich würde exakt genau so wie Arne und sein Team verfahren und sehr lange im Voraus planen und aufzeichnen. Zwischen Aufzeichnung und Veröffentlichung lag streckenweise ein halbes Jahr und das ist auch gut so.

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